Zum Inhalt springen

Biblische Orte

Betlehem

Betlehem liegt in der heutigen Westbank und ist nicht nur der Geburtsort Jesu, sondern auch die Heimat des Königs David. Heute weist lediglich der Davidsbrunnen mit drei Zisternen noch auf den großen König hin in Betlehem. Neben Jerusalem ist Betlehem für Christen der wichtigste Ort und die Geburtsgrotte eine häufig besuchte Wallfahrtsstätte (und dies laut den Berichten von Origines im 3. Jahrhundert bereits damals). Schon Kaiser Konstantin ließ 326 über der Geburtsgrotte eine Kirche errichten, für die wegen eines Brandes schon im 6. Jahrhundert ein Nachfolgebau notwendig wurde. Dieser Bau ist bis heute fast vollständig erhalten. Das Prophetenwort des Micha, das besagt, dass auch Betlehem einer hervorgehen wird, der über Israel herrschen wird, spielt dann im Matthäusevangelium eine große Rolle. Denn als die Weisen den neugeborenen König suchen geraten die Schriftgelehrten des Herodes und damit auch er selbst in Panik, weil sie befürchten, dass das Prophetenwort sich jetzt bewahrheitet und das neugeborene Kind also eine direkte Gefahr für den eigenen Herrschaftsanspruch darstellt.

Neben der Davidstradition verbinden aber auch zwei biblische Frauen mit Betlehem. Zum einen die Rut, die nachdem ihr Mann verstorben ist mit ihrer Schwiegermutter Noomi zurück in den Heimatort der Noomi kehrt, dort einen neuen Mann findet, mit ihm einen Sohn bekommt und damit die Stammmutter des Hauses David wird. Zum anderen ist Betlehem mit der Stammmutter Rahel verbunden, die allerdings dort bei der Geburt ihres Sohnes Benjamin stirbt. Ein Rahelsgrab wird bis heute an der Straße nach Betlehem verehrt, ist aber dadurch oft Zentrum des Konflikts, ähnlich den Patriarchengräbern in Hebron.

 

Quelle: Welt und Umwelt der Bibel, 4/2011, S. 40-41

Bibelstellen

Aber du, Betlehem-Efrata, / bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, / der über Israel herrschen soll.

Der HERR sagte zu Samuel: Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn doch verworfen; er soll nicht mehr als König über Israel herrschen. Fülle dein Horn mit Öl und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu dem Betlehemiter Isai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König ausersehen. Samuel erwiderte: Wie kann ich da hingehen? Saul wird es erfahren und mich umbringen. Der HERR sagte: Nimm ein junges Rind mit und sag: Ich bin gekommen, um dem HERRN ein Schlachtopfer darzubringen. Lade Isai zum Opfer ein! Ich selbst werde dich dann erkennen lassen, was du tun sollst: Du sollst mir nur den salben, den ich dir nennen werde. Samuel tat, was der HERR befohlen hatte. Als er nach Betlehem kam, gingen ihm die Ältesten der Stadt zitternd entgegen und fragten: Bedeutet dein Kommen Frieden? Er antwortete: Frieden. Ich bin gekommen, um dem HERRN ein Schlachtopfer darzubringen. Heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer! Dann heiligte er Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfer ein. Als sie kamen und er den Eliab sah, dachte er: Gewiss steht nun vor dem HERRN sein Gesalbter. Der HERR aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der HERR aber sieht das Herz. Nun rief Isai den Abinadab und ließ ihn vor Samuel treten. Dieser sagte: Auch ihn hat der HERR nicht erwählt. Isai ließ Schima kommen. Samuel sagte: Auch ihn hat der HERR nicht erwählt. So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der HERR nicht erwählt. Und er fragte Isai: Sind das alle jungen Männer? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist. Isai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war rötlich, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der HERR: Auf, salbe ihn! Denn er ist es. Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN war über David von diesem Tag an. Samuel aber brach auf und kehrte nach Rama zurück.

 

David war der Sohn eines Efratiters namens Isai aus Betlehem in Juda, der acht Söhne hatte. Zur Zeit Sauls war Isai bereits alt und betagt. 

So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige!

Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. 

Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er sandte aus und ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. 17 Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: 18 Ein Geschrei war in Rama zu hören, / lautes Weinen und Klagen: / Rahel weinte um ihre Kinder / und wollte sich nicht trösten lassen, / denn sie waren nicht mehr.