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Wie geht beten?

Mach dich bereit, fange an zu beten und spreche aus dem Herzen!

 

Wenn du einem Freund oder einer Freundin erzählst, was dir auf dem Herzen liegt oder dich glücklich machst, stärkt das eure Freundschaft. Denn dein Gegenüber weiß, dass du ihm oder ihr vertraust. Das lässt sich auch ein wenig auf das Gebet übertragen. Den Beten ist eigentlich nichts anderes als ein Gespräch mit Gott. Man kann laut beten, so dass es andere hören können, oder leise – nur mit den eigenen Gedanken. Zugegeben ist Gott nicht immer ein einfacher Gesprächspartner, weil er nicht so antwortet, wie wir es gerne hätten. Klar und deutlich, direkt und verständlich. Aber er ist ein hervorragender Zuhörer und freut sich, wenn du deine Sorgen, deine Hoffnungen, deine Wünsche, deinen Dank, deine Verärgerung und dein Glück mit ihm teilst. So kann langsam eine Beziehung zwischen dir und Gott entstehen. Wie so ein Gespräch aussehen kann, erfährst du in den nachfolgenden Abschnitten.

Du musst damit anfangen. Wenn du betest, kann dein Gebet erhört werden. Betest du nicht, kann auch kein Gebet erhört werden!

 

Darum sage ich euch: Bittet und es wird euch gegeben; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. (Lk 11,9 - 10)

Wichtig ist, dass wir uns im Gebet frei machen, von den Dingen, die uns bedrücken und belasten.

 

Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm. (Mt 11, 25)

Beim Beten geht es nicht darum, viele schöne Worte zu sagen. Wichtig ist, was du auf dem Herzen hast. Es gibt zwar schöne, vorformulierte Gebete, die man nutzen kann, aber du kannst mit Gott einfach sprechen, wie mit deiner besten Freundin oder deinem besten Freund. Du brauchst dich für Gott nicht verstellen.

 

Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. (Mk 6, 7 -8)

Gebetshaltungen

Hier erfährst du alles zu den Gebetshaltungen, ihrer Bedeutung und kannst passende Bibelstellen dazu lesen.

Indem man die Hände erhebt und öffnet, öffnet man sich auch gegenüber Gott, bereit, von ihm etwas zu empfangen

1 Kön 8, 54

Als Salomo dieses flehentliche Gebet zum HERRN beendet hatte, erhob er sich auf dem Platz vor dem Altar des HERRN, wo er niedergekniet war und die Hände zum Himmel ausgebreitet hatte. 

Sich flach (mit dem Bauch nach unten) auf den Boden zu legen soll ausdrücken, dass man Gott im Leben dienen will, d.h. zum Beispiel, dass man in seinem Namen Gutes tun will. Außerdem drückt das Hinlegen aus, dass man Gott mit ganzem Herzen verehrt. Man drückt mit dem ganzen Körper aus, dass nichts größer oder wichtiger als Gott ist.

Mt 26, 39

Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf sein Gesicht und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.

Das Knien soll auch ausdrücken, dass man Gott verehrt. Gekniet wurde damals nicht nur vor Herrschern wie Königen oder Kaisern, sondern eben auch vor Gott. Man macht sich (ähnlich wie beim Hinlegen) klein vor Gott. Man will Gott dadurch ausdrücken, dass man ihm vertraut, seine Gebote wichtig findet und man das eigene Leben nach seinem Willen gestalten möchte.

Ps 95, 6

Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, unserem Schöpfer!

Im Stehen kommt vor allem gegenseitiger Respekt zum Ausdruck. Man darf selbstbewusst vor Gott stehen. D.h. man muss sich nicht immer klein machen, um Gott zu verehren. Denn man steht auch auf, um deutlich zu machen, dass einem etwas wichtig ist: z.B. um jemanden zu begrüßen, der gerade den Raum betritt oder beim Sport oder Konzert, wenn es einen aus den Stühlen reißt oder bei einer Schweigeminute nach einem schweren Unglück. Gleichzeitig kann das Stehen aber auch ein Zeichen für Wachsamkeit und Bereitschaft sein, denn wer steht, kann jederzeit losgehen und sich auf den Weg machen. In diesem Fall im Vertrauen darauf, dass Gott einen begleitet.

Ps 134, 1

Wohlan, preist den HERRN, / all ihr Knechte des HERRN, die ihr steht im Haus des HERRN in den Nächten.

Im Sitzen können sich viele am besten konzentrieren, z.B. um zuzuhören, zu lesen, sich etwas anzuschauen oder zu meditieren. D.h. man kann auch sehr gut in Ruhe seine Gedanken sortieren und nachdenken. Das kann helfen, um in Ruhe mit Gott ins Gespräch zu kommen.