Bibelstellen
Offenbarung
Viele Bibelgeschichten sprechen von der Begegnung mit Gott, Menschen haben Gott gesehen, gespürt oder erlebt.
Bibelstellen
Viele Bibelgeschichten sprechen von der Begegnung mit Gott, Menschen haben Gott gesehen, gespürt oder erlebt.
„Heiliger Boden“ – das ist ein Begriff, den jeder versteht. Auch in sehr alltäglichen Zusammenhängen. In einer fremden Wohnung ziehen die meisten Leute die Schuhe aus. Teppichboden oder Parkett sollen nicht mit Straßenschuhen betreten werden. Das hat sicherlich zuerst hygienische Gründe. Aber ich vermute, es geht noch tiefer: Mit dem Ausziehen der Schuhe erkenne ich den Privatbereich eines anderen Menschen an. Dieser private Bereich soll frei bleiben von allem, was dort nichts zu suchen hat. Mit den Schuhen ziehe ich auch einen Teil meiner Rolle aus, zu deren äußerlichen Merkmalen Schuhe eben auch gehören. Als Privatmensch komme ich zu Privatmenschen. Barfuß oder in Strümpfen bin ich leiser und verletzlicher. Ohne Schuhe ist kein großer Auftritt möglich. Das gilt auch im religiösen Bereich – christliche Meditationsräume werden meist ohne Schuhe betreten, auch christliche Kirchen in manchen Ländern wie Äthiopien, die muslimischen Gebetshäuser und Moscheen. Ich bücke mich, um meine Schuhe auszuziehen. Einen großen Auftritt hat ab jetzt nur noch Gott, die Stille, das Reden mit ihm. Ich dagegen ordne mich leise unter.
„Mose, komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden!“ (Exodus 3, 1-4) so hört Mose die Stimme Gottes reden. Und so beginnt eine aufregende Geschichte - die Geschichte des Volkes Israel. Und die Geschichte des Mose, der zum Helfer und Anführer dieses Volkes werden soll. Die Begegnung von Mose mit seinem Gott im brennenden Dornbusch erzählt viel davon, wie Gott ist.
Während seiner ganz gewöhnlichen Arbeit sieht Mose diesen ganz gewöhnlichen Dornbusch brennen. Dieser brennt, aber verbrennt nicht. So etwas hat Mose ja noch nie gesehen. Deshalb will er wissen, was es damit auf sich hat. Deshalb geht er mit der Herde nicht einfach achtlos weiter. Er verlässt seinen gewöhnlichen Weg, hin zu dem unbekannten Phänomen. Und jetzt erst, direkt vor dem brennenden Busch, kann er Gottes Stimme hören. Er soll stehenbleiben und den heiligen Boden achten. Das ist die erste Lern-Erfahrung für Mose: Die staubige Steppe wird plötzlich zu einem Ort der Gottesbegegnung. Mitten im normalen Arbeitsleben des Mose zeigt sich Gott.
Und nun geschieht etwas sehr Besonderes. Gott verrät ihm tatsächlich seinen Namen: „Ich bin“ – oder „ich bin, der ich bin“. Dieser Name ist ein Rätsel und eine klare Zusage: Gott bleibt ein Rätsel, entzieht sich allen Beschreibungen und allem Erklärenwollen. Einerseits. Und andererseits ist Gott da. Ist ein ansprechbarer Gott. Einer, der sich immer wieder zeigt. Und einer, der nah bei seinen Menschen sein will. Und den die Menschen auch immer wieder erahnen können, wenn sie auf den heiligen Boden achten.
(frei nach Martina Petenge, Katholische Referentin für Glaubensvertiefung und Spiritualität, Kardinal-Volk-Haus Bingen)
Wer ist dieser Gott für dich?
Was macht es mit dir, wenn du bedenkst, dass das hier Heiliger Boden ist? Das wir an einem Ort sind, an dem wir Gott begegnen können?
Wie fühlt es sich an, wenn Gott sagt „Ich bin da“?
Wie fühlt es sich an, wenn ein andere Mensch dir zusichert: „Ich bin für dich da?“ Und bist Du für andere Menschen da?
Zunächst wird deutlich: Die Zehn Gebote sind nicht menschenerdacht, sondern Weisung und Offenbarung Gottes. Denn Gott selbst spricht und schenkt sie dem Volk Israel. Beim Beginn der Gottesrede würden wir nun gleich ein „du sollst“ erwarten. Doch der erste
Satz stellt keineswegs eine Forderung dar. Gott nennt seinen Namen, Jahwe, in der neuen Einheitsübersetzung meist mit HERR in Großbuchstaben wiedergegeben. Und mit diesem Namen ist für das Volk Israel eine große Erfahrung der Rettung und Befreiung verbunden. Gott wünscht sich eine Antwort auf sein liebendes Handeln, so haben wir vorher gesagt.
Beim Blick auf die folgenden Gebote wird dabei etwas deutlich: Schauen wir in den hebräischen Text, so ist neben der Übersetzung „du sollst nicht“ auch noch eine andere Wiedergabe möglich, nämlich „du wirst nicht“. Das heißt: Wenn wir uns der großen Liebe Gottes bewusst sind und in einer engen Beziehung zu ihm leben, dann sind die Gebote nicht eine lästige Pflicht. Es wird uns ein Herzensanliegen sein, uns nicht gegen Gott zu wenden, sondern auf ihn zu hören und seine Gebote zu erfüllen. ( Katharina Weiß)
Was bedeuten mir die Zehn Gebote?
Wie gelingt es mir, diese Freude über unseren Gott und unsere Erlösung an andere weiterzugeben?
Ein offener Stall, eine Krippe, in die staunend Kinder schauen und Sterne hineinleuchten. Ein fast klassisches Weihnachtsbild. Aber in der Krippe liegt nicht das Kind, sondern die Weihnachtsbotschaft nach dem Evangelisten Johannes: »Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.« Christus hat nämlich nicht nur Fleisch angenommen, als er Mensch wurde. Das ewige Wort wurde auch Fleisch, dass heißt, Gott hat sich geoffenbart in der Person Jesus Christus. Gott ist Mensch geworden und macht sich klein mit und für uns. So wohnt das Wort oder auch Gott noch hier und heute unter uns und ruft jedem von uns zu: Schau her: Ich gebe dir mein Wort.
Bild: Sieger Köder
Und du? Was tust du mit deinem Wort?
Welches Wort ist Gott für dich?
Was bedeutet es für dich jemandem „Dein Wort zu geben“?
Das letzte Buch der Bibel trägt den Titel dieses Zeltes: Die Offenbarung (des Johannes). Das Buch der Offenbarung gibt einen Einblick in die apokalyptische Zukunft, also den Anbruch der Endzeit. Dies geht einher mit einer düsteren Reihe von Katastrophen wie Seuchen und Hungersnöten, die dann zunächst im Gericht Gottes enden. Dabei bleibt es aber nicht, denn die Offenbarung gibt einen optimistischen Ausblick, wenn es z.B. heißt: „Und er zeigte mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus. (…) Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne.“ (Offb 22,1;5)