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Wer ist Gott für dich?

Gottesbegriffe

Namen haben in der Bibel eine besondere Bedeutung. Sie stellen nicht nur eine Person oder einen Ort vor, sondern sie sagen damit zugleich etwas über den Auftrag, den eine Person bekommt, über Erfahrungen und Hoffnungen, die mit einem Menschen verbunden werden oder sie erzählen von einem Ereignis, das geschehen ist. Biblische Namen drücken Gottes Zuwendung und Begleitung aus, wie z.B. Rafael (Gott heilt), Josua (Gott rettet) oder Elisabeth (Gott ist Fülle, Segen).

Aber wie ist das mit Gott selbst? Unzählige, manchmal sogar widersprüchliche Namen, Titel und Bilder versuchen Gott zu beschreiben. Am Ende musst Du selbst herausfinden, wer und wie Gott für dich ist.

Adonai

= bezeichnet Gott als „Herr“ oder „Herrscher“. Die Anrede wird in der Tora (5 Bücher Mose) und im Gebet als Ersatz für den göttlichen Eigennamen JHWH gebraucht. Die ersten Christen verwendeten das griechische Wort kyrios wenn sie z.B. Stellen aus dem Alten Testament zitiert haben und nutzten den Titel für Jesus Christus.

ABBA

= stammt aus der aramäischen Muttersprache Jesu und lautet übersetzt "Vater" oder „Papa“. Mit diesem Titel wird die sehr persönliche Beziehung zu Gott deutlich. Es geht um einen Vater, der es gut mit seinen Kindern meint, der sie beschützt, begleitet und von ganzem Herzen liebhat.

ALPHA OMEGA

= Alpha und Omega sind der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets und damit ein Symbol für Anfang und Ende, für das Allumfassende „von A bis Z“ – Anfang und Ziel. Die Bibel bezeichnet Jesus als Α und Ω, den Ersten und Letzten, als den der alles beginnt und zu einem guten Ende bringt.

CHRISTUS

= lautet die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes Messias, der Gesalbte, der Erlöser und Heilsbringer. In den biblischen Geschichten werden Personen, die eine besondere Rolle spielen mit kostbarem Öl gesalbt: Könige, Priester und Propheten. Sie reden und handeln damit dadurch göttliche Vollmacht. In Jesus zeigt sich Gott der entscheidende Retter.

DER HEILIGE ISRAELs

= diese Gottesbezeichnung gibt es vor allem im Buch Jesaja und in einigen Psalmen. Gott ist heilig, ohne Fehler und Schuld, vollkommen und makellos. An ihm soll sich sein Volk orientieren und ebenfalls heilig werden/leben.

EL

= bedeutet einfach Gott. Die beiden Buchstaben finden sich häufig in biblischen Namen und Orten (Israel, Elija, Bet-El, Elim). ELI heißt „mein Gott“ und drückt die persönliche Beziehung aus, während EL ELJON „der höchste Gott“, EL-ROI „der mich sehende Gott“ oder EL SCHADDAI „allmächtiger Gott“ Gott mit besonderen Eigenschaften bezeichnen.

EL OLAM

= der ewige, treue Gott. Damit wird ein wunderschöner Aspekt des Göttlichen beschrieben. Dieser Name ist mit deutschen Worten nicht einfach zu übersetzen, im übertragenen Sinn mit „immer und ewig“ oder „ununterbrochen treu“

ELOHIM

= steht nach JHWH als zweithäufigste Gottesbezeichnung im Alten Testament und wird als Ersatz für den Gottesnamen verwendet. Eigentlich ist es ein Pluralwort und meint „Götter“. So wird betont, dass Gott der Größte, der Schöpfer, der Ewige, die Quelle allen Lebens ist, welche unendliche Fülle an Macht und Kraft in sich trägt.

IMMANUEL

= bedeutet „Gott mit uns“. Mit dem hebräischen Namen Immanuel ist Jesus gemeint und verweist damit auf den Gottesnamen selbst: „Ich bin da“ und „Ich bin mit dir“. 

JHWH ZEBAOT

= heißt übersetzt „Herr der Heere“. Dieser Name hebt Gottes Macht und Herrlichkeit hervor, seine Herrschaft über irdische Heere wie die Streitmacht Israels genauso wie über die himmlischen Heerscharen, d.h. himmlische Mächte, Engel oder die von anderen Völkern verehrten Sterne und Gottheiten.

RUACH

= der (Heilige) Geist, der Atem Gottes ist im Hebräischen weiblich „die Geist“ und benennt das schöpferische, lebensspendende Wirken Gottes, den Lebensatem und den Windhauch. 

SCHALOM

= Gott ist und schenkt Frieden. Mit diesem Namen Gottes ist nicht einfach die Abwesenheit von Krieg und Gewalt gemeint, sondern ein Rundum-Paket an innerer Ruhe, an Heil und an Wohlergehen für Körper, Geist und Seele. Gott ist Frieden und Versöhnung.

Wieso braucht Gott überhaupt einen Namen?

Wenn Du jemanden ansprechen willst, ist es immer einfacher, den Namen der anderen Person zu wissen, sich zunächst bekannt zu machen. Der eigene Name sagt mir: „Ich bin gemeint, ich ganz persönlich“. Als Christinnen und Christen glauben wir an einen Gott, zum dem wir „Du“ sagen dürfen, der in Beziehung mit uns steht und so wie Gott uns bei unserem Namen ruft, sind auch wir dazu eingeladen, ihn beim Namen zu nennen.